Mit dem Älterwerden der Holocaustüberlebenden neigt sich die Ära der Zeitzeug_innen dem Ende zu. Hierdurch stellen sich vermehrt Herausforderungen für die Erinnerungskultur: Wie können wir an die Zeit des Nationalsozialismus erinnern, wenn es keine Zeitzeug_innen mehr gibt, die darüber berichten können?
Im Seminar „Auditive Erinnerungskultur“ beschäftigen sich Studierende der Leuphana Universität Lüneburg mit der Frage, wie sich Musik, Klänge und Geräusche in künftigen Formaten der Erinnerungsarbeit einsetzen lassen. Mit einem Fokus auf die Gedenkstätte Ahlem haben sie ausgestellte Quellen, Zeitzeug_inneninterviews und Exponate auf Klang hin analysiert. Die zentrale Leitfrage ist hierbei: Was können wir über die auditive Dimension der NS-Zeit in der Gedenkstätte erfahren? Welche Informationen über die klangliche Vergangenheit liefern uns z.B. Fotos von Hochzeiten oder Fahnenappellen? Was können wir über Alltagsklänge oder Klänge des Krieges durch Memoiren oder Erinnerungsberichte erfahren und wie klingen eigentlich Stimmen in aufgenommenen Zeitzeug_inneninterviews?
Unter dem Begriff „auditive Erinnerungskultur“ erfassen die Studierenden mittels interdisziplinärer Ansätze aus Sound Studies, Sound Histories und Musikwissenschaften die auditive Dimension der Gedenkstätte und der dortigen Erinnerungskultur. Sie stellen Ergebnisse ihrer Arbeiten vor und geben Denkanstöße, wie diese in auditive und multisensorische Formen künftiger Erinnerungsarbeit umgesetzt und implementiert werden können.
Veranstalterin:
Region Hannover · Gedenkstätte Ahlem
Kontakt:
Gedenkstätte Ahlem
Heisterbergallee 10
30453 Hannover
Telefon: 0511/616-2 37 45
E-Mail: gedenkstaette@region-hannover.de
www.gedenkstaette-ahlem.de
Link zum aktuellen Veranstaltungsprogramm der Gedenkstätte Ahlem