Aktuelle Themen, Diskurse und Methoden aus dem Feld des historisch-politischen Lernens. Der Fokus liegt auf der pädagogischen Arbeit im Kontext von Gedenkstätten.
Sind an Orten der nationalsozialistischen Verfolgung augmented und virtual reality Angebote angemessen? Wie vertragen sich AR und VR mit dem in vielen Gedenkstätten und Museen hochgehaltenen Prinzip des forschenden Lernens, das die historischen Quellen in den Mittelpunkt stellt und auf Sinnstiftungen und Rekonstruktionen verzichtet?
von Jens-Christian Wagner
Der Beitrag gibt einen Überblick über den Stand der wissenschaftlichen Forschung zur Frage, inwieweit die Themen Nationalsozialismus und Holocaust mit Kindern aufgegriffen und somit Gegenstand des Unterrichts der Grundschule sein sollten. Neben der Betrachtung einzelner Forschungsarbeiten zu Wissensbeständen bei Grundschulkindern werden offene Fragen mit Blick auf die Pädagogik benannt.
von Detlef Pech
Der Begriff Antiziganismus spielt seit einigen Jahren in der historisch-politischen Bildungsarbeit eine wichtige Rolle. Der Artikel gibt einen Einblick in das Themenfeld, wobei die Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma im Nationalsozialismus einen Schwerpunkt einnimmt. Darüber hinaus werden Kontinuitäten der Diskrimierung und Verfolgung, aktuelle Erscheinungsformen des Antiziganismus und Möglichkeiten einer pädagogischen Auseinandersetzung mit dem Thema diskutiert.
von Franziska Göpner
In der historisch-politischen Bildung zum Nationalsozialismus und Holocaust haben sich biografische Zugänge zu einem wichtigen Ansatz der Vermittlung komplexer historischer Prozesse entwickelt. Der Text stellt einen thematischen Aufriss dar, diskutiert grundlegende Fragen und Herausforderungen in der pädagogischen Arbeit mit solchen Quellen und nimmt insbesondere die Rolle von Zeitzeug_innen genauer in den Blick.
von Franziska Göpner
Von den Häftlingen aus Frankreich, die längere Zeit im KZ Bergen-Belsen waren oder dort befreit wurden, sind 700 Frauen und 80 Kinder namentlich bekannt. Die meisten französischen Frauen wurden als jüdische oder politische Häftlinge deportiert und aus Konzentrations- und Zwangsarbeitslagern nach Bergen-Belsen überstellt. Dieser Artikel nimmt hingegen eine besondere Gruppe von Frauen und Kindern in den Blick, die als jüdische Geiseln direkt aus dem Durchgangslager Drancy in das Austauschlager Bergen-Belsen verschleppt wurden.
von Janine Doerry
Handelt es sich bei „Geschichte“ um kulturell geprägte Repräsentationen von Vergangenem, so bedeutet „Geschichtsbewusstsein“ deren individuelle Vergegenwärtigung, die beeinflusst ist von Gegenwartserfahrungen und Zukunftserwartungen. Vor allem im Sinne einer Fähigkeit zu kritisch-reflexivem Geschichtslernen ist der Begriff in den vergangenen Jahrzehnten zur zentralen Kategorie der Geschichtsdidaktik geworden, verstärkt durch das öffentliche und mediale Interesse an Geschichte und ihren historischen Orten.
von Habbo Knoch
Der Begriff Inklusion wird derzeit in vielfältigen gesellschaftlichen Zusammenhängen diskutiert. Insbesondere für den Kontext Schule gibt es Vorgaben und Empfehlungen, wie der Anspruch auf Inklusion, der gemeinsame Unterricht aller Schüler_innen, umzusetzen ist. Studien verweisen auf die Wirkungen inklusiver Bildung für alle Kinder und Jugendlichen im Hinblick auf ihre kognitive und emotionale Entwicklung. Instrumente wie der Index für Inklusion geben Kriterien, wie in Bildungsinstitutionen dieser Anspruch umgesetzt werden kann.
von Claudia Schomaker
Das Archiv der Gedenkstätte Bergen-Belsen verfügt über eine Vielzahl an unterschiedlichen Quellen. Neben Sachquellen, zu denen etwa die baulichen Relikte gehören, und Bildquellen wie Fotografien und Zeichnungen, gibt es einen großen und einmaligen Bestand an Tagebüchern von Häftlingen aus dem Austauschlager Bergen-Belsen. Als besondere Quellen sind darüber hinaus die etwa 440 Interviews mit Zeitzeug_innen hervorzuheben. Der Text gibt grundlegende Antworten auf die Frage, wie solche Quellen in der Bildungsarbeit eingesetzt werden können.
von Nicola Schlichting