Mehr als 1.000 Frauen und Männer sind während der NS-Zeit im Strafgefängnis Wolfenbüttel ums Leben gekommen, sei es in der Hinrichtungsstätte durch die Guillotine als Folge einer erbarmungslosen Justiz, sei als Opfer der unmenschlichen Haftbedingungen. Dabei ist das Gefängnis Teil der „Fassade der Rechtlichkeit“: die Leichen werden anders als im KZ nicht kremiert, sondern überwiegend auf Friedhöfen bestattet. Die Ausnahme bilden 217 Leichen, die an das Anatomische Institut der Universität Göttingen abgegeben wurden, wo sie den Studierenden als „Material“ dienten.
Der Spaziergang beginnt am Dokumentationszentrum der Gedenkstätte und endet auf dem Gräberfeld der NS-Justizopfer, wo der „Kubus der Erinnerung“ die Namen der in der Göttinger Anatomie „verbrauchten“ NS-Justizopfer präsentiert. Thematisch werden Informationen zu der Arbeit mit Angehörigen der NS-Justizopfer sowie zur Gedenk- und Erinnerungskultur auf dem Wolfenbütteler Friedhof an der Lindener Straße im Mittelpunkt des Spaziergangs stehen.
Eine Veranstaltung in der Reihe „Braunschweiger Spaziergänge zur Alltags- und Stdtteilgeschichte“ 2024 des Arbeitskreis Andere Geschichte e.V.
Gesamtprogramm
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