Jahrelang war die Öffentlichkeit ahnungslos, jahrelang ermittelten die Behörden in die falsche Richtung. Erst im Jahr 2011 kam ans Licht, dass eine rechte Terrorgruppe mit dem Namen „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) für zehn Morde, mehrere Sprengstoffanschläge und mehr als ein Dutzend Raubüberfälle verantwortlich war. Die Entwicklung des NSU ist eine Geschichte des staatlichen Versagens. Sie zeigt zudem, wie sich die rechtsextreme Szene nach der Wiedervereinigung vernetzte und immer stärker und militanter wurde – mit Auswirkungen bis in die Gegenwart.
Der Vortrag beleuchtet die Taten des NSU und die Einbettung in das rechtsextreme Milieu. Er thematisiert offene Fragen, die trotz jahrelanger Aufklärung in einem gewaltigen Strafprozess und in zahlreichen parlamentarischen Untersuchungsausschüssen weiterhin brennen – und die nicht nur die Angehörigen der Opfer immer noch umtreiben.
Tanjev Schultz ist Journalist und Professor am Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zuvor war er Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Seit mehr als zehn Jahren recherchiert und schreibt er über den NSU-Fall.
Veranstalter und Kontakt:
Gedenkstätte Ahlem
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30453 Hannover
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