Mindestens zehn Menschen wurden in Niedersachsen seit 1990 aus rechten Motiven umgebracht. Staatlich anerkannt als Todesopfer rechter Gewalt sind bisher nur zwei von ihnen. So unterschiedlich die einzelnen Tatkontexte waren, es eint sie, dass die Täter ihre Opfer nicht wahllos aussuchten. Ihr Hass richtete sich nicht gleichermaßen gegen alle Menschen, sondern gegen Menschen, die sie bestimmten Gruppen zuordneten.
Kolong Jambas Haut war Schwarz. Helmut Leja, Gerhard Fischhöder und Christian Sonnemann waren alkoholkrank, eine Zeit lang obdachlos oder wohnten in Sozialwohnungen. Andrea B. hat, als Frau, Hitlers Mein Kampf als „Scheiß“ bezeichnet. Gustav Schneeclaus bezeichnete Hitler als „einen großen Verbrecher“. Peter Deutschmann hat zwei Neonazi-Skins dazu aufgefordert, „den Scheiß mit dem Skinhead-Gehabe“ sein zu lassen. Alexander Selchow war Goth und trug gerne schwarze Kleidung, Matthias Knabe fiel durch seinen bunten Iro auf. Ihnen wird in dieser Ausstellung gedacht. Neben diesen neun Personen wird auch an das Leben und die Umstände des Todes von Hans-Peter Zarse und Sighild B. erinnert.
Die Wanderausstellung „Erinnern heißt Kämpfen!“ wurde erstellt durch die Mobile Beratung Niedersachsen, die Betroffenenberatung Niedersachsen und durch Distance – Ausstieg Rechts Niedersachsen und ist gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch das Landes-Demokratiezentrum Niedersachsen (L-DZ).
Mehr Informationen zur Ausstellung auf der Ausstellungs-Website und auf Facebook
Veranstalter: Gedenkstättenverein Sandbostel e.V.
Eröffnung: 12.02.2024 um 10:00 Uhr. Nach einer Begrüßung durch einen Vertreter des Gedenkstättenvereins und einem Grußwort von Bürgermeister Michael Hannebacher wird Eva Bunn von Wabe e.V. in die Thematik der Ausstellung einführen.
Kontakt:
Gedenkstättenverein Sandbostel e.V.
Greftstraße 3
27446 Sandbostel
E-Mail: mail@gedenkstaettenverein-sandbostel.de
Web: www.gedenkstaettenverein-sandbostel.de