Historische Gedenkstätten und Museen in Frankreich und Deutschland haben langjährige Erfahrung mit dem Einsatz von Formaten für die historisch-politische Bildung mit dem Ziel, ein kritisches Bild der Geschichte zu vermitteln. Doch welche Ansätze verfolgen diese Institutionen, um sich populistischen Geschichtsumdeutungen in den neuen Medien zu widersetzen? Welche Methoden benötigen junge Multiplikator*innen für ihre Arbeit an diesen Bildungsorten, um im Netz verbreitete Diskriminierung, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu erkennen und nachhaltig zu bekämpfen? Und wie können interdisziplinäre Methoden für die pädagogische Arbeit im institutionellen Kontext beider Länder anwendbar gemacht werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des deutsch-französischen Projekts „Fake News machen keine Geschichte“.
Deutsch-französische Studienreise
Während der fünftägigen Studienreise nach Marseille, Izieu und Lyon in Frankreich sollen junge Multiplikator*innen mit Expert*innen der historisch-politischen Bildung, der Geschichts- und Medienwissenschaften sowie des Journalismus aus Deutschland und Frankreich zusammengebracht werden. Die Reise umfasst Workshops, Peer-Coachings, Gedenkstättenbesuche und eine öffentliche Abschlussdiskussion. Darauf aufbauend sollen Handlungsstrategien gegen Geschichtsrevisionismus im digitalen und analogen Raum in beiden Ländern erproben und in einem Online-Toolkit zusammenzutragen werden. Begleitet wird die Reise von digitalen Vor- und Nachbereitungstreffen und einer Diskussionsrunde.
Die Workshops und Peer-Coaching-Phase sind in drei thematische Module aufgeteilt und werden von Expert*innen begleitet:
- Modul 1 – Geschichtsrevisionismus durchschauen mit Richard Siegert (Amadeu-Antonio-Stiftung Berlin)
- Modul 2 – Lernen von Medienexpert·innen mit Benjamin Brillaud alias Nota Bene und Hanna Klimpe (HAW Hamburg)
- Modul 3 – Erweiterung des Museumsraums mit Laurent Bigot.
Kenntnisse in der Partnersprache sind wünschenswert, aber keine Voraussetzung.
Termin der Reise:
22. bis 27. Oktober 2023
Zielgruppen:
- Mediator_innen, freie Mitarbeiter_innen, Volontär_innen in Gedenkstätten
- junge Lehrer_innen Studierende der Geistes- oder Sozialwissenschaften
Kosten:
Es ist eine Eigenbeteiligung von 150€ für Reise und Unterkunft vorgesehen.
Bewerbungsfrist:
Motivationsschreiben bitte bis 22. Juni 2023 an Katja Sporbert (Goethe-Institut Lyon): katja.sporbert@goethe.de
Ausführliche Infos hier.
Ein Projekt des Goethe-Institut Lyon/Marseille und der Gedenkstätte Maison d’Izieu, in Kooperation mit dem CIERA Hors les Murs, dem MUCEM und dem Mémorial des Déportations Marseille, der Gedenkstätte Bergen-Belsen und dem Denkort Bunker Valentin. Mit Unterstützung der Fondation de la Mémoire de la Shoah.