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Handlungsräume von KZ-Aufseherinnen in Ravensbrück, Neubrandenburg und Hannover-Limmer

Vortrag von Dr. Johannes Schwartz

Allgemeine Informationen der Veranstaltung

So, 03. April 2022 - 15:00 Uhr

Gedenkstätte Ahlem
Heisterbergallee 10
30453 Hannover

Der Begriff „Handlungsräume“ ist in der NS-Täter_innenforschung ein Analyseansatz, um den eigenaktiven Anteil von Akteur_innen an nationalsozialistischen Verbrechen zu untersuchen. In dem Vortrag wird am Beispiel der Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück, Neubrandenburg und Hannover-Limmer untersucht, welche Handlungsräume SS-Aufseherinnen hatten, um alltägliche Routinen, die Zwangsarbeit in der Textil- und Kriegsindustrie, das lagerinterne Strafsystem, Selektionen und Vernichtungstransporte zu organisieren und durchzusetzen. Welche Gewaltformen wandten sie dabei an? Welche Verbindungslinien lassen sich zwischen unterschiedlichen Gewalttypen erkennen? Welche Unterschiede gibt es zu Männer-Konzentrationslagern? Welche Geschlechterbilder bestimmten das Verhalten der SS-Aufseherinnen? Diese Fragen werden auf der Grundlage unterschiedlicher NS- und Nachkriegsdokumente analysiert, deren Narrative ebenfalls kritisch hinterfragt werden.

Dr. Johannes Schwartz forscht seit vielen Jahren zur nationalsozialistischen Konzentrationslager-, Gewalt-, Geschlechter- und Täter_innengeschichte. Er ist wissenschaftlicher Sachbearbeiter im Fachbereich Kultur der Landeshauptstadt Hannover für Provenienzforschung zu möglicherweise NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern in den Sammlungen der Museen für Kulturgeschichte und des Stadtarchivs.

Kontakt:

Gedenkstätte Ahlem
Heisterbergallee 10
30453 Hannover
Telefon: 0511/616-23745
E-Mail: gedenkstaette@region-hannover.de
www.gedenkstaette-ahlem.de

Veranstaltungsprogramm Februar – Juni 2022 der Gedenkstätte Ahlem