Der Antisemitismus ist schon von Beginn an auch antizionistisch. In der Sowjetunion unter Stalin bildet sich ein antisemitischer Antizionismus als voll ausgeformtes Weltbild aus und hinterlässt seine Spuren auch in linken und nationalistischen Bewegungen nach dem Holocaust. Im Vortrag wird den Spuren des antisemitischen Antizionismus – auch ‚israelbezogener Antisemitismus‘ oder ‚Antisemitismus gegen Israel‘ genannt – bis in die Gegenwart nachgegangen. Zugleich wird mit Blick auf aktuelle Debatten gefragt, wie verschiedene Positionen in der komplizierten Gemengelage von realem Nahostkonflikt und antisemitischer Tradition einzuordnen sind und wie universalistische Positionierungen im Themenfeld aussehen könnten.
Peter Ullrich ist Kulturwissenschaftler/ Soziologe und Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Er hat verschiedene Bücher zu Antisemitismus und Antisemitismusverständnissen, Antizionismus und Nahostdebatten geschrieben und (mit) herausgegeben, zuletzt: Was ist Antisemitismus? Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft“ (Göttingen, erscheint Feb. 2024)
Veranstalter:
Region Hannover · Gedenkstätte Ahlem
Kontakt:
Gedenkstätte Ahlem
Heisterbergallee 10
30453 Hannover
Telefon: 0511/616-2 37 45
E-Mail: gedenkstaette@region-hannover.de
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