Der Franzose Jean-Luc Bellanger schloss sich als Jugendlicher einer Widerstandsgruppe an. 1942 wurde er im Alter von 17 Jahren wegen „Feindbegünstigung“ zu zehn Jahren Haft verurteilt und in das Strafgefängnis Wolfenbüttel gebracht. Aufgrund seiner Deutschkenntnisse konnte er in der Gefängnisbücherei sowie im Lazarett arbeiten. So erhielt er Einblick in viele Bereiche des Haftalltags und knüpfte Kontakte zu Angehörigen anderer Widerstandsgruppen. Insbesondere war er darüber informiert, dass zahlreiche Widerstandskämpfer als „Nacht- und Nebel“-Gefangene in Wolfenbüttel hingerichtet wurden.
Nach der Befreiung Wolfenbüttels durch amerikanische Truppen am 11. April 1945 kehrte Jean-Luc Bellanger nach Frankreich zurück. Seine autobiografischen Erinnerungen erschienen 2018 in deutscher Sprache und können im Buchhandel erworben werden.
In der Lesung werden ausgewählte Textpassagen des Erinnerungsberichtes durch den Schauspieler und Theaterpädagogen Jürgen Beck-Rebholz vorgetragen, die einen sehr persönliche Eindruck von Bellangers Widerstandshandlungen, seiner Verfolgung und Haft sowie aus der Zeit nach der Befreiung vermitteln.
Die Erinnerungen von Jean-Luc Bellanger erschienen 2018 in deutscher Sprache. Zur Verlagsseite
Der Besuch der Lesung ist kostenfrei.
Wegen beschränkter Teilnehmer_innenzahl ist eine telefonische Anmeldung (05331 – 93 55 010) erforderlich.
Es gelten die aktuell gültigen Corona-Regeln.
Kontakt:
Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel
Am Herzogtore 13
38300 Wolfenbüttel
https://wolfenbuettel.stiftung-ng.de/de/
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe Kulturlichter 2021.