Die Altstadt Hannovers ist auf vielfältige Weise sowohl mit der Demokratie, als auch mit deren Untergang verbunden: Im Saal des Ballhof formulierte eine Volksversammlung im Vormärz die Forderungen einer Verfassung für das Königreich Hannover, hier gründeten sich der
erste hannoversche Verband der Sozialdemokraten und mit dem Fabrikarbeiterverband der Vorläufer der IGBCE.
In der Endphase der Weimarer Republik radikalisierten sich die zu Elendsquartieren heruntergekommenen Stadtviertel auf beiden Seiten der Leine in zweifacher Richtung: Nirgends sonst in Hannover erreichten KPD wie NSDAP gleichzeitig so hohe Wahlerfolge. Am Kreuzkirchhof herrschte seit 1931 in der ehemaligen Rotlichtkneipe „Zur Kreuzklappe“ ein Sturm der Nazi-Schlägertruppe SA. Nach dem Sieg des Hakenkreuzes begann 1936 mit der Sanierung des Kreuzkirchenviertels um den Ballhof die städtebauliche wie politische Säuberung des Quartiers. Noch in die Bauphase fällt ein Fanal der Gewalt: Als in der Nacht zum 10. November 1938 im nahen „Konzerthaus“ am Hohen Ufer eine SS-Vereidigung stattfindet, eilen die Teilnehmer nach Mitternacht zur bereits brennenden Neuen Synagoge jenseits der Leine, zerstören bis zum Morgen jüdische Geschäfte, überfallen Wohnungen.
Die etwa zweistündige Führung verbindet diese nahe gelegenen Orte.
Kosten: freiwillige Spende für
www.zukunft-heisst-erinnern.de
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Veranstalter: Netzwerk Erinnerung und Zukunft e.V. / Michael Pechel
Veranstaltungskalender des Netzwerk Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover e.V. Januar – Juli 2023