Die Erinnerungskultur in Deutschland ist von der Verantwortung für den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg geprägt. Fragen um den Antisemitismus beschäftigen uns bis heute. Gesellschaften sind immer divers. Deutschland ist jedoch in den letzten Jahrzehnten von einer zunehmenden ethnischen Vielfalt geprägt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges sind immer wieder Menschen hierher geflüchtet, auch jene, die einen Völkermord erlebt haben oder deren Gemeinschaften nach wie vor einen erleben. Die Frage der Bedeutung der Diversität in der Erinnerungskultur entspringt einem Demokratieverständnis, das Realitäten annimmt und über Formen eines Miteinanders ins Gespräch geht, um gemeinsame Werte zu wahren. Wir wollen und können auf Augenhöhe voneinander lernen.
Was bedeutet die Vielfalt in Deutschland für die Arbeit zum Holocaust und für die Gedenkstättenarbeit insgesamt? Können und dürfen wir den Holocaust mit Genoziden nach 1945 vergleichen? Wie wirken Traumata durch Genozide auch über die Generationen hinweg im Zusammenleben in Deutschland? Wenn Migrat_innen und Geflüchtete als Teil Deutschland begriffen werden, ist ihre Geschichte auch unsere Geschichte. Was bedeutet dies für unsere Erinnerungskultur? Welche neuen Erinnerungsformen werden in Deutschland sichtbar oder schaffen wir es, diese sichtbar zu machen und miteinander zu verknüpfen?
GRUSSWORT: Dr. Leyla Ferman, Leitung von Projekt FERMAN, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
INPUT: Prof. Dr. Katharina Brizić, Soziolinguistin, Universität Freiburg, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von FERMAN
MODERATION: Dr. Jens Binner, ZeitZentrum Zivilcourage Hannover
DISKUSSION:
- Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
- Thomas von der Osten-Sacken, Geschäftsführer Wadi e.V. und Publizist
- Dr. Cornelia Oestereich, Psychiaterin und Systemische Therapeutin, ehemalige Chefärztin der Klinik für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie der KRH Psychiatrie Wunstorf
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Anmeldungen bitte bis spätestens 30. Oktober 2023 über projekt.ferman@stiftung-ng.de oder Tel. (05141) 93355-52
Veranstalter_innen:
- Celler Netzwerk gegen Antisemitismus
- Projekt FERMAN der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
- ZeitZentrum Zivilcourage der Landeshauptstadt Hannover
Kontakt:
Projekt FERMAN
Dr. Leyla Ferman
Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Im Güldenen Winkel 8
29223 Celle
projekt.ferman@stiftung-ng.de
Tel.: 051 41 – 933 55 52