Veranstaltungen
Aktionstage, Lesungen, Tagungen, Gedenkfeiern... Hier finden sich Veranstaltungen von Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen in Niedersachsen.

Völkische Landnahme

Vortrag von Andrea Röpke, Politologin und freie Journalistin

Allgemeine Informationen der Veranstaltung

Do, 04. Mai 2023 - 19:00 Uhr

Haus der Region
Hildesheimer Straße 18
30169 Hannover

Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet; es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger*innen von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Über die neue russische „Anastasia“-Bewegung und ihre Idee der Gründung von Familienlandsitzen gewinnen wehrhafte und „vaterländisch“-geprägte Landnahme-Ideen auch in Niedersachsen neue Dynamik. Völkische Ideologie ist mit dem Grundgesetz nicht vereinbar, dennoch ist sie Bestandteil der Politik der AfD, und auch in rechtsesoterischen und Reichsbürger- Kreisen breitet sie sich aus.

Die Rechtsextremismus-Expertin Andrea Röpke verfolgt seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigt die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine deutlich unterschätzte Gefahr.

Andrea Röpke, Jahrgang 1965, ist Politologin und freie Journalistin. Ihr Spezialgebiet: extreme Rechte. Veröffentlichung ihrer Recherchen u. a. für den WDR, in der taz und bei Süddeutsche Online sowie in Fachportalen wie Blick nach rechts und zahlreichen Büchern. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter „Das unerschrockene Wort“ (2009) und den Paul-Spiegel- Preis für Zivilcourage (2015), den Otto-Brenner-Preis (2017) und den „Courage gegen rechts“-Preis des niedersächsischen GEW-Landesverbandes 2022

Kontakt:
Region Hannover – Gedenkstätte Ahlem
Heisterbergallee 10
30453 Hannover
Telefon: 0511/616-23745
E-Mail: gedenkstaette@region-hannover.de
www.gedenkstaette-ahlem.de

Veranstaltungsprogramm der Gedenkstätte Ahlem März – Juli 2023