Der Zweite Weltkrieg hinterließ in ganz Europa unermessliche Zerstörungen: Millionen von Menschen wurden Opfer der Raub-, Ausbeutungs- und Mordpolitik des nationalsozialistischen Deutschen Reiches. Nach 1945 stellte sich die Frage, in welcher Weise Deutschland hierfür eine materielle Verantwortung zu übernehmen hatte. In dem Vortrag wird die komplizierte und vielfach verästelte Geschichte der finanziellen „Wiedergutmachung“ für das NS-Unrecht nachgezeichnet, die auch gegenwärtig noch nicht beendet ist. Dabei wird deutlich, dass die Leistungen, die die Bundesrepublik Deutschland im Laufe der Zeit erbracht hat, äußerst ungleich verteilt waren. Die deutsche Politik der Wiedergutmachung war eingespannt in die Konfliktkonstellation des „Kalten Krieges“, zielte auf eine größtmögliche Begrenzung finanzieller Verpflichtungen und behandelte daher verschiedene Opfergruppen in West- und Osteuropa auf unterschiedliche Weise, was bis heute immer wieder zu Konflikten führt. Abschließend wird der Vortrag eine Bilanz der materiellen Wiedergutmachungsleistungen ziehen und noch offene Streitpunkte ansprechen.
Dr. Benno Nietzel ist Akademischer Rat auf Zeit am Arbeitsbereich Historische Politikforschung und Privatdozent an der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld.
Veranstalterin: Region Hannover, Gedenkstätte Ahlem
Zugangslink (Webex): https://bit.ly/3v7z5WA
Kontakt:
Gedenkstätte Ahlem
Heisterbergallee 10
30453 Hannover
Telefon: 0511/616-23745
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www.gedenkstaette-ahlem.de
Veranstaltungsprogramm der Gedenkstätte Ahlem Januar – Juni 2021