Inhalte und Ziele
Das zweitägige Seminar zum Thema Antiziganismus wurde im Rahmen des Projekts „Entrechtung als Lebenserfahrung“ von Franziska Göpner konzipiert und richtet sich an Multiplikator_innen der historisch-politischen Bildungsarbeit. Ausgangspunkt ist die Verfolgungsgeschichte der Sinti/Sintize und Roma/Romnja während des Nationalsozialismus, insbesondere auch die Geschichte dieser Häftlingsgruppe im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Die historische Auseinandersetzung wird um Fragen nach Kontinuitäten der Diskriminierung nach 1945 wie auch aktuelle Erscheinungsformen antiziganistischer Ressentiments erweitert.
Ziele des Seminars sind eine Auseinandersetzung mit dem Komplex Antiziganismus und dessen Erscheinungsformen wie auch eine Sensibilisierung der Teilnehmer_innen für gegenwärtige Formen und Wirkungsweisen antiziganistischer Ressentiments.
Aufbau des Seminars
Am ersten Seminartag steht die Verfolgungsgeschichte der als „Zigeuner“ verfolgten Personengruppen während des Nationalsozialismus bis hin zu deren systematischer Ermordung im Mittelpunkt. Diese Geschichte endete nicht 1945, sondern setzte sich in institutionellen und personellen Kontinuitäten fort. Es wird der lange erinnerungspolitische Kampf um die Anerkennung des nationalsozialistischen Genozids durch die Betroffenen und deren Nachkommen sowie die seit den 1970er Jahren entstehende Bürgerrechtsbewegung genauer betrachtet. Ein Schwerpunkt des zweiten Seminartags sind aktuelle Beispiele antiziganistischer Ressentiments und Diskriminierung.
Darüber hinaus sollen Ansatzpunkte und Herausforderungen einer pädagogischen Vermittlung dieses Themenkomplexes betrachtet werden, die sich beispielsweise in der Gefahr einer erneuten Stigmatisierung der Personengruppen zeigen. Das Seminar ist methodisch vielfältig angelegt und beinhaltet die Arbeit mit historischen Dokumenten und Fotografien, biografischen Perspektiven und Erinnerungsberichten, wie auch aktuellen Beispielen aus unterschiedlichen Medien. Bestandteil des Seminars ist ein Besuch der Gedenkstätte Bergen-Belsen und der dortigen Dauerausstellung mit dem Fokus auf die Häftlingsgruppe der Sinti/Sintize und Roma/Romnja im Konzentrationslager Bergen-Belsen.
Kontakt
Bei Interesse an und Fragen zu dem Angebot wenden Sie sich bitte an:
Bernd Grafe-Ulke
Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Im Güldenen Winkel 8
29223 Celle
Tel.: +49 (0) 5051 – 96620-41
Fax: +49 (0) 5051 – 93355-33
bernd.grafe-ulke@stiftung-ng.de