Max Löwenstein
aus Verden
1903 - ?
Verfolgt als Jude

Max Löwenstein wurde am 12. Juli 1903 in Verden geboren. Sein Vater Julius hatte ein angesehenes Textilgeschäft in Verden gegründet und war von 1931 bis zu seinem Tod 1934 auch Vorsteher der Jüdischen Gemeinde. Max und seine fünf Geschwister wuchsen in einer religiösen Familie auf, er besuchte die jüdische Elementarschule in der Synagoge und ging dann bis zur Mittleren Reife auf das Domgymnasium. 1935 heiratete er Senta Katz aus Paderborn.
Die Familie fühlte sich gesellschaftlich integriert. Erst nach dem Boykott 1933 und dem Tod des Vaters 1934 gingen die Umsätze des Geschäfts zurück, das 1937 von den Söhnen Gerhard und Max übernommen wurde. Dennoch bildete das Haus in der Großen Straße 43 bis 1939 noch ein offenes Haus für Söhne von Freunden und Bekannten, bis das Unternehmen stillgelegt wurde.
Nach der Pogromnacht wurden Max und Hans Löwenstein am 10. November 1938 verhaftet. Max wurde nach 14 Tagen entlassen und begann nun zögernd über die Emigration nachzudenken. Seine Geschwister wanderten der Reihe nach aus, auch seine Schwester Irene, die 1939 in Verden heiratete. Auch Amalie, die Mutter von Max, konnte sich noch 1940 retten. Im Haus Große Straße 43, das ihnen nicht mehr gehörte, lebten 1941 nur noch Max und Senta Löwenstein mit ihren kleinen Kindern Eva und Manfred.
Weiterführende Literatur:
Werner Schröter / Joachim Woock: „Stolpersteine“. Biografien aus Verden. Gedenksteine für die Opfer des Nationalsozialismus, Verden 2009 (pdf-Download auf der Seite des Vereins für Regionalgeschichte Verden e.V.)
Autor: Jürgen Bohmbach, Stade
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