Johanna Philipson, geb. Marcks
aus Emden
1875 - 1942
Verfolgt als Jüdin

Die aus Köln stammende Kaufmannstochter Johanna Philipson betrieb mit ihrem Mann Louis ein gut situiertes Antiquitätengeschäft in der damaligen Kleinen Brückstraße in Emden.
Während der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wird sie mit ihrer Familie in die Neutorschule verschleppt. Nach ihrer Freilassung am nächsten Morgen steht sie fassungslos vor dem geplünderten und verwüsteten Familiengeschäft. Nachbarn und Gesellen des Tischlermeisters Leopold helfen bei den Aufräumarbeiten in dem Geschäft und der Wohnung.
Nach der Entlassung ihres Mannes aus dem Krankenhaus ziehen beide im Januar 1939 in das jüdische Altenheim in der Klaas-Tholenstraße 18. Am 23. Oktober 1941 werden beide über Berlin in das Ghetto Litzmannstadt (heute: Łódź in Polen) deportiert. Dort kommen sie zunächst in das Altenheim des Ghettos in der Gnesener Straße 26. Im Mai 1942 werden sie in das Vernichtungslager Kulmhof (heute: Chełmno in Polen) gebracht und dort am 12. Mai 1942 ermordet.
Weiterführende Informationen:
- Projekt Łódź – Emden
- Rolf Uphoff: „Die Juden kehren niemals zurück“. Deportation der jüdischen Bürger aus Aurich, Emden und Leer im Oktober 1941
Autor: Rolf Uphoff, Emden
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