Biografien von Opfern der Deportationen aus Nordwestdeutschland zwischen 1941 und 1945

Die Deportationen in die Vernichtungslager bildeten im nationalsozialistischen Deutschland für verschiedene Bevölkerungsgruppen den Abschluss einer radikalisierten Diskriminierung und Entrechtung. Das Ziel war eine nach rassistischen Kriterien „reine Volksgemeinschaft“. Nur wenige der Verschleppten überlebten den Massenmord.

Die Biografien der Opfer aus Nordwestdeutschland zeigen den Prozess der stufenweisen Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Die prägnant gehaltenen Texte beantworten dabei nicht alle Fragen. Sie können aber als Ausgangspunkt für weitere Recherchen vor Ort dienen.

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Transport Hamburg – Riga 6. Dezember 1941

Rebekka Feingersch, geb. Aswolinskaja

aus Celle

1887 - ?

Verfolgt als Jüdin

Als die am 17. Juni 1887 geborene Rebekka Feingersch im Jahre 1912 aus ihrer Geburtsstadt Odessa in Russland nach Deutschland übersiedelt, ist sie bereits Mutter. Der 1911 geborenen Tochter Marie folgen neun weitere Kinder. Der jüngste Sohn Hermann wird 1927 geboren. Ihr Mann Isaak wird 1914 in Holzminden interniert, weil er durch die russische Staatsangehöriger als „staatenlos“ galt. Von 1915 bis 1937 lebte die Familie in Ovelgönne. Nach dem Umzug nach Celle wohnte die Familie im Haus Im Kreise 23, das im Besitz der jüdischen Gemeinde war.

Am 2. Dezember 1941 wurde Rebekka Feingersch im Alter von 54 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann und dem Sohn Hermann von Celle über Lüneburg und Hamburg nach Riga deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.

 

Isaak Feingersch

Hermann Feingersch

Mehr Informationen:
Stolpersteine Familie Feingersch auf der Website der Stadt Celle

Autorin: Sabine Maehnert, Stadtarchiv Celle
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